LEMON: evaLuation onE Minute wONder

One Minute Wonder (OMW) in an intensive care unit near a blood gas analyzer

Hintergrund: Kontinuierliche Fortbildung von medizinischem Personal verbessert die Versorgungsqualität. One Minute Wonder (OMW) fassen praxisbasiertes Wissen auf einer Seite zusammen, hängen an der Wand und können während Wartezeiten in nur einer Minute gelesen werden. Sie sind eine schnelle, effiziente und leicht anzupassende Bildungsmethode und können leicht weitergegeben werden. Seit 2018 wurde für OMW im deutschsprachigen Raum ein interprofessionelles Netzwerk aufgebaut, dessen Nutzen jedoch noch nicht evaluiert wurde.

Ziel: Das primäre Ziel dieser Evaluationsstudie war zu untersuchen, ob und inwieweit die Mitglieder des OMW-Netzwerks OMW für die Fortbildung in unterschiedlichen Settings nutzen. Sekundäre Ziele waren: subjektiv bewerteter Bildungserfolg, OMW als Bildungsmethode sowie OMW-bezogene Strukturen und Prozesse.

Methode: Es wurde eine Onlinebefragung des OMW-Netzwerks mit 301 Teilnehmenden über einen Zeitraum von 3 Wochen im Jahr 2020 durchgeführt. Zur Datenanalyse kamen Methoden deskriptiver Statistiken zum Einsatz.

Ergebnisse: Die Rücklaufquote betrug 62,8 % (n = 191). Die meisten Teilnehmenden setzten OMW < 6 Monate ein (32,5 %, n = 62), haben 1–10 OMW (42,4 %, n = 81) selbst entwickelt und diese selten gewechselt (43,5 %, n = 74). Themen waren am häufigsten Pflegeinterventionen (79,6 %, n = 152), Krankheiten (71,2 %, n = 136), Medikamente (64,4 %, n = 123) und andere. Die Teilnehmenden berichteten, dass OMW ihr Fachwissen erweitert, sie zum Nachdenken über ihre Arbeit anregen und für den Austausch von best verfügbarem Wissen nützlich sind. Autoren von OMW waren am häufigsten Pflegende (53,9 %, n = 103), die sich vom OMW-Netzwerk oder von Fragen des Teams inspirieren ließen.

Diskussion: Die Teilnehmenden nutzen OMW zum Austausch von bestem praxisbasiertem Wissen.

Marianne Rahner
Marianne Rahner
Gesundheits- und Pflegewissenschaftlerin M.Sc.